Schreibaby

ADHS nur weil es ein Schreibaby ist ?

 

Mache Eltern sind nicht nur völlig gestresst von der Tatsache, dass sie ein Schreibaby haben, sondern machen sich obendrein auch noch Sorgen, wie sich ihr Nachwuchs wohl entwickeln wird, wenn er die schlimmste Schreiphase erstmal hinter sich hat.

  • Wird das Kind womöglich ein ADHS Kind?
  • Wird es vielleicht später immer noch sehr anstrengend sein?
  • Eine ausgeprägte Trotzphase haben?
  • Extrem fremdeln?
  • In der Pubertät schwierig werden?
  • Oder gar beziehungsunfähig?
  • Was kommt da womöglich noch alles auf einen zu?

Es gibt zwar wenig bis keine Studien zu dem Thema, was die weitere Entwicklung von ausgeprägten Schreibabys betrifft, wenn man jedoch mit den betroffenen Eltern spricht, so berichten fast alle davon, dass sich ihr Nachwuchs zu einem mehr oder weniger liebenswerten, selbstbewussten Kind entwickelt hat. Viele Schreibabys werden später richtig schlaue Kerlchen, sie werden sensibel, liebevoll aber keinesfalls in irgendeiner Form Problemkinder.

Generell haben Schreikinder, so vermutet man, etwas feinere Antennen als andere, das kann aber auch bedeuten, dass sie in der Schule aufnahmefähiger sind und sich für vieles interessieren. Es muss also nicht zwangsläufig bedeuten, dass ein ehemaliges Schreibaby sich zu einem absoluten Sensibelchen oder einer Mimose entwickelt.

Scheinbar spielt die Verfassung der Mutter bei frühen Regulationsstörungen, also bei Störungen des Schlafs, des Essens und Trinkens sowie der Verdauung, eine große Rolle. Die Entwicklungspsychobiologin und Psychiaterin Mechthild Papousek und Kollegen stellen dies in ihrem Buch „Frühe Regulationsstörungen“ (Hans-Huber-Verlag, 2010) dar. Es gibt Babys, die relativ schlecht kommunizieren können und Mütter und Väter, die schlecht „im Baby lesen“ können. Daher sei der eigentliche Patient oft „die Beziehung“, so Papousek.

Also: Was die spätere Entwicklung anbetrifft, so könnt Ihr relativ unbesorgt sein. Es mag zwar generell schon sein, das Schreibabys später tatsächlich ein klein wenig eher dazu neigen, ADS oder ADHS zu bekommen, das hängt aber sicher auch noch von vielen andern Faktoren ab.

Lasst Euch also bloß nicht aus dem Konzept bringen, denn wenn Ihr von vornherein der festen Überzeugung seid, Euer Baby wird bestimmt mal später auch ADHS entwickeln, geht Ihr ganz anders an die Erziehung heran, als wenn Ihr die Dinge einfach auf Euch zukommen lasst.

Gebt Eurem Kind eine Chance, gebt ihm genügend Liebe und Selbstbewusstsein mit auf den Weg, alles andere wird sich regeln. Und selbst wenn es ADHS bekommen sollte, ist auch das ganz sicher kein Beinbruch.

Wenn Ihr Euch und Euer Baby nämlich selbst unter Druck setzt und stresst, wird Euer Schreikind, welches eben bekanntermaßen recht feine Antennen hat, dies spüren und möglicherweise darunter leiden.

Ein Schreibaby ist Euer Baby vielleicht JETZT – was sich später daraus entwickelt, weiß kein Mensch – also: positiv denken ist angesagt!!!